Single Agent

Hallo Leute!

Momentan bin ich wirklich sehr beschäftigt mit meinem mehrseitigen Wettbewerbsbeitrag, weshalb ich jetzt einen Beitrag hochlade, den ich schon vor einigen Monaten gerne mit euch teilen wollte. Letzten Sommer war ich im Rahmen eines Seminares auf der Biennale 2014 in Berlin.

Wir sollten uns von der Ausstellung inspirieren lassen und auf ein Werk künstlerisch reagieren.
Ich habe mir die Installation Double agents, phlebotomus Abonnenci von Mathieu Kleyebe Abonnenc ausgesucht, die ihr hier betrachten könnt.
Habt ihr es euch angeguckt? Wirkt nicht gerade wie Kunst! Zumindest war das mein erster Eindruck, bis ich dunkle kleine Krümel in den Flaschen entdeckte.
Als ich nahe heran ging, identifizierte ich diese seltsamen Krümel als lebendige Mückenlarven. In jeder Flasche waren sie in unterschiedlichen Größen – unterschiedlichen Stadien – zu sehen und in einer der Flaschen lagen bereits tote Mücken auf der Wasseroberfläche. Von Nahem konnte ich auch erkennen, dass in die Deckel kleine Luftlöcher gelassen wurden, damit die Insekten genug Sauerstoff bekamen. Unter der Glasplatte des Tisches in der linken Ecke lagen 4 ordentlich angeordnete Seiten die aussahen, als wären sie einem alten Biologiebuch entnommen, welches biologisch korrekte Zeichnungen von Mücken abbildete.

Wo ich doch eben noch nur einfache Wasserflaschen gesehen habe, dessen Sinn und Zweck mir vollkommen schleierhaft erschien, sah ich nun eine Art biologischer Studie, gar eine Zucht, der es jedoch niemals bestimmt war ihr Leben zu leben, denn sobald die Insekten ihre Entwicklungsphase hinter sich gebracht haben und sich ihre kleinen Flügel entfalten, müssen sie sterben. Sie sterben an dem, was sie zuvor am Leben gehalten und genährt hat: dem Wasser.

Da ich ohnehin sehr gerne mit Insekten Arbeite war mir also klar, das ich auf dieses Werk reagieren wollte.
Vor Ort habe ich erst einmal diese Skizzen angefertigt.

Biennale 2014 -Skizze 1Biennale 2014 - Skizze 2

Bei meiner genaueren Umsetzung der Reaktion dachte ich an Malerei, an Zeichnung und an Plastik, doch keines wollte mir so recht zusagen. Mir waren Malerei und Zeichnung irgendwie zu flach und in der Plastik fehlte mir die Momenthaftigkeit, weshalb ich den Entschluss traf, mit Fotografie zu arbeiten, was ich bei Insekten ja sowieso am häufigsten wähle. Ich formte aus Fimo eine übergroße Mücke, setzte sie auf eine Weinflasche und stellte sie so auf, dass sie einen starken Schatten warf.
Ich habe die Farben und den Kontrast anschließend noch minimal verändert und das Foto begradigt.

Es durfte lange meinen Bildschirmhintergrund zieren und ich denke, das es nicht nur gut in meine Fotogalerie, sondern auch in die Clean Photography Reihe passt!

http://matcuoi.com
Ich wünsche euch frohe Ostertage. 🙂

Liebe Grüße,
Maya

Biennale 2014 -Ausarbeitung

2 Kommentare zu “Single Agent

  1. Das, was bis zu einem bestimmten Zeitpunkt am Leben gehalten hat, tötet ab diesem Zeitpunkt.

    Äußerst philosophisch!

    Das Bild sieht toll aus. Dachte wirklich, dass es ein echtes, großes Insekt ist.

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